Entwicklung der Bodenaschewaschanlage

Auf unserem Gelände in Boeldershoek entsteht eine Testanlage für die Reinigung von Bodenaschen. Mit dieser vorübergehend installierten Anlage wollen wir uns das nötige Wissen für die Entwicklung der endgültigen Bodenaschewaschanlage aneignen, deren Bau für 2021 geplant ist. Darüber hinaus wollen wir nun schon ein gereinigtes Produkt erzeugen, das als frei verwertbarer Baustoff eingesetzt werden kann.


Foto opbouw testinstallatie bodemassen

Die Erweiterung unserer Bodenascheaufbereitungsanlage um eine Waschanlage ermöglicht es uns, auf der Basis von Bodenaschen in großem Maßstab nachhaltige und frei verwertbare Baustoffe zu produzieren. Durch die Reinigung der Bodenaschen können die letzten auslaugbaren Metalle und Salze entfernt werden. Da die Qualität des Endprodukts unter anderem von der Zusammensetzung der Bodenaschen abhängt, werden auch im Müllheizkraftwerk und in der vorhandenen Bodenascheaufbereitungsanlage aus dem Jahr 2014 Anpassungen vorgenommen.

Große Aufmerksamkeit gilt der Aufbereitung des Abwassers, das in der künftigen Waschanlage anfällt. Wir wollen Partner finden, mit denen wir die besten Verfahren entwickeln können, um saubere Bodenaschen liefern zu können, bei deren Aufbereitung gereinigtes Wasser zurückbleibt. Hierfür werden wir eine sog. Innovationspartnerschaft ausschreiben. Dies ist eine für Twence neue und in der Branche noch nie dagewesene Form der Ausschreibung. Sachverständige von Twijnstra-Gudde werden uns in diesem Verfahren begleiten.

Nach aktueller Planung werden wir ab 2022 aus unseren eigenen Anlagen ein sauberes und frei verwertbares Bauprodukt liefern können.

Green Deal
Bodenaschen stellen in Müllheizkraftwerken die mit Abstand größte Reststofffraktion dar. Bis 2012 durften Bodenaschen jedoch nur gemäß den strengen Vorschriften für sog. IBC-Material (IBC steht für Isolierung, sichere Verwahrung und Kontrolle) beispielsweise in Straßenkörpern, Böschungen und Lärmschutzwällen verarbeitet werden. Diese geschützten Bedingungen sollten eine Bodenverunreinigung durch Ausschwemmung der noch in der Bodenasche enthaltenen Metalle und Salze verhindern.

2012 vereinbarte die Abfallenergiebranche mit der Regierung in einem „Green Deal“, dass die Bodenaschen in der Zukunft in vollem Umfang frei verwertbar sein müssen, also keine auslaugenden Stoffe mehr enthalten dürfen. Das macht sie zu einem ausgezeichneten Ersatz für Sand oder Kies, beispielsweise im Straßenbau. Oder sie müssen eine Qualität erhalten, die sie für eine Verwendung als „geformter Baustoff“ geeignet macht, etwa als Betonfliese oder Bordstein. In dieser Form werden eventuell zurückgebliebene Metallfraktionen fixiert und stabilisiert.

Die Waschanlage, die wir entwickeln und auf unserem eigenen Gelände realisieren werden, wird dafür sorgen, dass unsere Bodenaschen die im Green Deal niedergelegten Anforderungen erfüllen.