Aker Solutions liefert Anlage für die Abscheidung und Verflüssigung von CO2

Twence will aus den Rauchgasen des Müllheizkraftwerks in großem Maßstab CO2 abscheiden und einer nützlichen Verwendung zuführen. Das CO2 gelangt dann nicht mehr als Emission in die Umwelt, sondern wird wiederverwendet. In diesem innovativen und umfangreichen Projekt erhielt das norwegische Unternehmen Aker Solutions die Ausschreibung für die Lieferung der Anlage für die Abscheidung und Verflüssigung des CO2. Die Verträge wurden kürzlich unterzeichnet.


Luchtfoto Twence 2

Aker Solutions arbeitet schon seit 1996 an der Entwicklung von Techniken für die Abscheidung und nützliche Verwertung von CO2. Unter anderem in der norwegischen Offshore- und Zementindustrie hat sich das Unternehmen damit bereits einen ausgezeichneten Ruf erworben. Die Technik, die Twence angeboten wurde, ist speziell auf Müllheizkraftwerke abgestimmt und baut auf deren Funktionsprinzip auf.

„Das Vertrauen, das Twence uns entgegenbringt, beweist, dass wir eine attraktive Lösung für den Markt entwickelt haben“, so Luis Araujo, CEO von Aker Solutions. „Wir haben uns auf eine Kosteneinsparung und die Vereinfachung der CCUS-Technologie (CO2 Capture, Usage and Storage) konzentriert. Unser Ziel besteht darin, die CO2-Abscheidung zugänglich und bezahlbar zu machen.“ „Die Abscheidung und Wiederverwendung von CO2 ist unvermeidlich, wenn wir die Klimaziele erreichen und dem Klimawandel die Stirn bieten wollen“, ergänzt Marc Kapteijn, Geschäftsführer von Twence. „Dabei können die Abfallverwertungsbetriebe eine Vorreiterrolle spielen. Es freut uns sehr, dass uns ein auf diesem Gebiet so renommiertes Unternehmen einen wichtigen Teil der Technik liefern wird.“

Ab dem Frühjahr 2021 sollen jährlich 100.000 Tonnen CO2 abgeschieden werden. Das abgeschiedene und verflüssigte CO2 wird mit Tankwagen zu den Abnehmern befördert. Die Nachfrage nach CO2 für diverse nutzbringende Anwendungen steigt stetig an. CO2 eignet sich nun bereits als Düngemittel im Unterglasgartenbau, wodurch diese Branche auf saubere Energiequellen umsteigen kann. Momentan verwenden die Gewächshausgärtner noch das CO2, das bei der Verfeuerung von Erdgas in ihren Gewächshausheizkesseln freigesetzt wird. Wenn sie CO2 von externen Anbietern beziehen können, sind sie in der Lage, auf eine nachhaltige Energieversorgung umzusteigen, beispielsweise auf Erdwärme.

Längerfristig bietet die CO2-Abscheidung interessante Möglichkeiten für die Rückgewinnung von Kohlenstoffen und deren Einsatz als Basisrohstoff in der Chemieindustrie. Diese Branche sucht ebenfalls nachhaltige Alternativen für Erdöl und Erdgas und hat Bedarf an einer effektiven Lösung für die Speicherung erneuerbarer Energien (Solar- und Windenergie). CO2 bietet hierfür in Kombination mit Wasserstoff Möglichkeiten. Darüber hinaus bieten sich auch verschiedene bereits bekannte Anwendungen an, etwa die Verwendung von flüssigem CO2 als Kühlmittel beim Transport verderblicher Waren oder die Verwendung von CO2 bei der Verpackung von Gemüse.